Guter Rat ist manchmal gar nicht teuer!

Willkommen beim Kosa-Stammtisch

Mein Spruch zur Woche:

Wochenspruch

Liebe Freunde vom Kosa-Stammtisch und verehrte Leser dieses Blocks, gutgemeinte Ratschlaege kann man nie genug bekommen, und ganz besonders wenn sie umsonst sind, wie hier bei unserem Kosa-Satammtischblog.

Unser Kosa-Stammtisch ueber Sommer.

Hier ein paar gut gemeinte Ratschläge für Neuankömmlinge beim Khon Kaen-Stammtisch.

Liebe Freunde, es freut mich immer wenn Neuankömmlinge zum Stammtisch kommen und uns erzählen, daß sie jetzt die richtige Frau für ihr künftiges Leben gefunden haben.

Zu der Frage nach dem richtigen Verhalten, im Blick auf die Familie der jetzigen Frau, darf ich dann auf viele Bücher und Artikel verweisen, die zu diesem Thema erschienen sind. Fragt einfach in Deiner Buchhandlung danach, und ihr werdet sicher fündig werden. Auch im Internet findest ihr reichlich Information hierzu.

Ich habe auch noch keinen gesehen, der arm nach Thailand kommt um hier zu leben. Die Meisten waren Selbständig mit einer größeren gut gehenden Firma und mehreren Angestellten. Die Andern hatte zwei bis drei Häuser vermietet in D-A-CH und so weiter, oder gerade eine größere Summe vom Verblichenen reichen Verwandten geerbt.

Es gibt also schon mal gleich zu Bedenken,

daß: die Liebste mit einer „Hypothek” belastet ist, die sich nicht ablösen oder abschütteln lässt. Elternhaus, Schule, Buddhas Lehre und etliche Geister haben ihr einvernehmlich eingetrichtert, dass sie für ihre Eltern und Geschwister zu sorgen hat. Aus diesem Grund war sie auch an der Bar in Pattaya oder auch nicht, wo ihr sie kennen gelernt habt in der Regel. Diese hypothekarische Belastung hat man zusammen mit ihr übernommen. Dabei handelt es sich um eine moralische Verpflichtung, ohne den sonst für Hypotheken üblichen Eintrag im Grundbuch.

Es ist nun die Aufgabe des Farang diese „Hypothek” zu bedienen. Ein Argumentieren, dass man „nur” die Frau und nicht etwa ihre ganze Sippe heiratet möchte gilt nicht.

Das ist keine Loesung

Der Schuldendienst für die Hypothek hat nichts zu tun mit dem persönlichen Taschengeld, das die Liebste von  ihm erwartet und das sie benötigt, um Kosmetika, Modeschmuck, Unterwäsche, Hygienisches, Hütchen, Halstüchlein usw. zu kaufen, ein Thairestaurant zu besuchen, einer Freundin ein Geschenk zu machen, ein Lotterielos oder auch mehr zu erwerben, zum Friseur zu gehen und und und, ohne  jedes Mal um Erlaubnis bitten zu müssen.

Kleingeld hilft da auch nicht!

Nicht zuletzt wird sie auch eine angemessene Vergütung erwarten für die Dienstleistungen im Haushalt, in Küche, Garten und sonstigen Räumen.  Man kann seine Liebste gewiss auch auf die spätere Erbschaft und Witwenrente verweisen. Für Thais zählen solche Einnahmen, die in den Sternen stehen, jedoch nicht im geringsten. Es gilt das, was heute ins zarte Händchen fliesst!

Da wird nicht gekleckert, da wird gleich geklotzt!!!

Einen Vergleich mit den Schwiegereltern einer früheren deutschen Frau anzustellen, ist müssig. Die Ex-Schwiegereltern leben von ihrer guten Rente und haben so reichlich Geld, dass sie der früheren Gattin gelegentlich noch ein zusätzliches Taschengeld zustecken konnten.

Jetzt läuft der Hase in die umgekehrte Richtung, und man läuft mit. Tut man das nicht, sondern legst es darauf an, die finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Familie der Thai-Frau abzuschütteln, bedeutet dies vermutlich den baldigen Bruch der Beziehung, weil es die jetzige Frau in einen dauernden, nagenden Gewissenskonflikt bringt.

Man Merke: Die Liebe zu ihrer Familie hat einen weit höheren Stellenwert als die Liebe zum Farang. Ob einem das nun schmeckt oder nicht, ist völlig ohne Bedeutung.

Betrachtet es als eine positive Charaktereigenschaft der neuen Flamme, dass sie an Traditionen und moralischen Werten festhält. Versucht nicht, ihr das auszureden. Es ist sinnlos und lässt euch in ihren Augen minderwertig, verständnis- und lieblos erscheinen.

Zu akzeptieren sind monatliche Beiträge zum Lebensunterhalt der Sippe, die erkennbar über den Summen liegen, welche die jetzige Gattin aus Pattaya nach Hause überwiesen hat.

Wenn's mal knapp wird, diese Dinger gibt es fast ueberall!

Aber Achtung: Es knüpfen sich leicht Sippenträume an den reichen Farang. Erträumt wird ein massives Haus, gross genug für die Sippe, ein Reisfeld, gross genug, um von der Pacht leben zu können, ein Farbfernseher und ein schweres Motorrad für den Bruder. Die endlose Wunschliste gerät leicht ausser Kontrolle. Hier muss man selbst wissen, wann es Zeit ist für eine Vollbremsung.

Die früher üblichen Kosten von 30.000 Baht für Operationen lebensgefährlich erkrankter Familienangehöriger lassen sich neuerdings, mit Hinweis auf das Gesundheitsprogramm der Regierung, leichter abwenden, oder zumindest einschränken, ohne dass man sofort in den Geruch kommst, leichtfertig das geliebte Mütterlein sterben und die Oma erblinden zu lassen.

Wundert euch nicht über fehlende Grundkenntnisse in der Hauswirtschaft. Offensichtlich habt ihr keinen Besuch bei den jetzigen Schwiegereltern gemacht, was mich sehr erstaunt, weil das sonst vor einer Heirat das Übliche ist. Ein zu entrichtendes Brautgeld dürfte also noch ausstehen.

Die jetzige Frau ist in einer Hütte aus Bambus, Palmblättern usw. aufgewachsen. Der Bretterboden hat weite Ritzen. Beim Auskehren fallen die Reste zu den Hühnern, die unter der Hütte sehnsüchtig darauf warten.

Wenn eure Frau nun Liedchen aus dem Isaan trällert und dabei gedankenverloren die Schalen eurer sämigen Pellkartoffeln auf den Boden fallen lässt, dann träumt sie eben, in halbwachem Zustand, von ihrer heimatlichen Hütte. Laßt sie träumen, reißt sie nicht mit Gezeter brutal in die Wirklichkeit zurück, sondern bedenkt, dass sie ein Küchenmesser in der Hand halten könnte! Seid also nicht lebensmüde!

Was nun die angesprochene allgemeine Sauberkeit anbelangt, so bin ich ziemlich sicher, dass auch eure Frau, nach Thai-Sitte, täglich mindestens zweimal unter der Dusche steht, im Gegensatz zu manchem Farang, der, zum Entsetzen der Thailänder, eine süsslich-übelriechende Schleppe erkalteten Schweisses hinter sich her zieht.

Mag der Parkettboden nicht so glänzen, wie ihr es aus der Wohnung eures lieben Mütterleins gewohnt wart, mag der  Thaifrau auch die schwäbische Kehrwoche noch nicht ganz einleuchten, seid geduldig und freut euch über ihre sympathische, begrüssenswerte Körperpflege.

Und abschliessend, aber nicht zuletzt:

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Die wahre Liebe versteht alles, verzeiht alles und heilt, durch eigenen Einsatz, was an (hoffentlich vorübergehenden) Mängeln jetzt noch zu beanstanden ist.

Viel Geduld, Nachsicht und gegenseitiges Verständnis, wünscht euch und eurer liebenswerten Thaifrau.

Dr. Charly Biehl vom Khon Kaen-Stammtisch,

und ich wünsche euch Glück und vor allem viel Verständnis für die neue Liebste.